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Humulus lupulus L. - Cannabaceae (Zander 17.Aufl. 2002)
Hopfen, engl. hop, frz. Houblon, it. Luppolo, span. Lupulo

Der wichtigste Aromalieferant des Bieres ist Hopfen. Diese in Mitteleuropa heimische, zweihäusige Liane schlingt sich als Rechtswinder an Blumen und Sträuchern, entlang von Flußufern und in Auwäldern empor. (zweihäusig: eine Pflanze ist männlich ODER weiblich!)

 

männliche Blüten
männliche Blüten

 

 

weibliche Blüten
weibliche Blüten

 

Während die männlichen Pflanzen mit lockeren Rispen grünlicher Pollenträger blühen, bringen die weiblichen aus den Achseln der gegenständigen, handförmig eingeschnittenen Blätter Seitentriebe mit mehreren sich zapfenartig entwickelnde Blüten hervor. Diese bestehen aus einer kurzen Achse, die dicht mit zahlreichen länglich-ovalen, schuppenförmigen Hochblättern besetzt ist. Der Achsel jedes Hochblatts, das morphologisch zwei miteinander verwachsenen Nebenblättern eines Laubblattes mit unterdrücktem Oberblatt entspricht, entspringt eine Teilinfloreszenz mit 2-6, meist 4 Blüten. Diese besitzen kein Perianth, sondern nur einen Fruchtknoten mit zwei Narbenästen und sind von einem kahnförmigen Vorblatt umgeben. Nach Windbestäubung entwickelt sich der Fruchtknoten zu einer kleinen einsamigen Nuß. In Hopfenkulturen baut man allerdings nur weibliche Pflanzen an, vermeidet eine Bestäubung des Fruchtknotens durch Verbot von männlichen Pflanzen im Anbaugebiet, um die erwünschten Inhaltsstoffe zu erhalten, gewinnt also keine Früchte und vermehrt daher nur vegetativ.

(Quelle: frei nach Franke, W. 1989: Nutzpflanzenkunde, Georg Thieme Verlag, Stuttgart)