Schädling: Blattlaus

Hopfenblattlaus Phorodon humuli (Schrank) - engl. damson-hop-aphid

Die Hopfenblattlaus ist eine weit verbreitete wirtswechselnde Blattlausart, die in den meisten Jahren stark den Hopfen besiedelt und häufig mit anderen Arten verwechselt wird.
(Nach: Dubnik, Heinz, Blattläuse Artbestimmung-Biologie-Bekämpfung, Verlag Th. Mann - Gelsenkirchen-Buer, 1991)

Entwicklung: Die Hopfenblattlaus überwintert im Eistadium auf der Schlehe (Prunus spinosa), der Pflaume oder Zwetschge (Prunus domestica). Die Stammutter (Fundatrix) schlüpft etwa ab Ende März aus dem Ei. Geflügelte Morphen sind überwiegend erst in der zweiten fundatrigenen Generation zu beobachten, die dann zum Hopfen fliegen. Dort entstehen 8-10 Generationen ungeflügelter Weibchen. Auffallend ist, daß sich im Sommer auf dem Hopfen keine Geflügelten herausbilden.
  Ab September entstehen auf dem Sommerwirt Geflügelte Weibchen (Gynopare) und später die Männchen, die zum Winterwirt fliegen. Die danach abgesetzten Weibchen legen die Eier überwiegend zwischen Knospen und Zweige.
   
Körperbau: Ungeflügelte: Auf dem Winterwirt sind die Blattläuse hellgrün mit grünem Rückenstreifen. Fast weiß ist dagegen die Körperfarbe der Hopfenblattlaus auf dem Hopfen. Auffallend sind die langen fingerförmigen Stirnhöcker sowie der am ersten Fühlerglied auf der Innenseite befindliche dreieckige Fortsatz. Die Hinterleibsröhren der 2,1 bis 3,0 mm langen Ungeflügelten sind zylindrisch.
  Geflügelte: Der Körper der Geflügelten ist 1,8 bis 2,1 mm lang. Kopf, Brust und die bis zum Schwänzchen reichenden Fühler sind dunkelbraun. Die Rückenzeichnung und die zylindrischen Hinterleibsröhren sind hellbraun. Auf dem Stirnsockel befinden sich zwei fingerförmige Stirnhöcker und am ersten Fühlerglied die nach innen vorragenden Fortsätze. Auf dem Hinterleibsrücken befinden sich mehrere teilweise zusammenhängende Querbänder.
 
Unterschiede: Ähnliche Arten - Unterscheidungsmerkmale: Die Hanfblattlaus (Phorodon cannabis) unterscheidet sich von der Hopfenblattlaus durch ihre schwach keuligen Hinterleibsröhren und die stärkere Zeichnung auf dem Hinterleibsrücken, insbesondere zwischen den Hinterleibsröhren-Ansatzstellen. Verwechselt werden kann die Hopfenblattlaus auch mit der Grünen Pfirsichblattlaus Myzus persicae.
   
Schaden: Die Hopfenblattlaus vermehrt sich sehr schnell, so daß in kurzer Zeit eine dichte Besiedlung des Hopfens erfolgt. Durch die Saugtätigkeit an den Blüten, Fruchtständen und Blättern werden die Pflanzen erheblich geschädigt. Phorodon humuli ist auch Überträger des Hopfenmosaik-Virus.
   
Zyklus: Schematische Darstellung des Entwicklungszyklus mit Bildern. Dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt von Herrn Dr. Benker - Bayerische Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau (LBP)