Schädling: Spinnmilbe

Gemeine Spinnmilbe, Kupferbrand, "Rote Spinne" Tetranychus urticae (Koch) - engl. two-spotted spider mite

Bedeutung: Spinnmilben treten besonders stark auf leichten, sandigen Böden und in heißen, trockenen Jahren auch auf schwereren Böden auf. Erhebliche Ertrags- und Qualitätsverluste sind dann möglich.

Körperbau: Die Überwinterung der Spinnmilbe an Hopfen Tetranychus urticae erfolgt über gelb-orange, begattete Winterweibchen vorzugsweise auf abgestorbenen Blättern oder Seitentrieben. Diese "Winterweibchen" legen im Frühjahr glashelle bis leicht gelbliche, etwa 0,13 mm große, runde Eier vorzugsweise Auf die Blattunterseite. Je nach Wetter-Verhältnissen schlüpfen zwischen März und April die ersten sechsbeinigen Larven (spätere Larvenstadien sind achtbeinig). Ein Weibchen kann etwa 94, in extremen Fällen bis 125 Eier ablegen. Im Laufe des Jahres entstehen so 6-7 Generationen.

Entgegen der Bezeichnung "Rote Spinne" sind Spinnmilben meist gelblich mit zwei dunklen Rückenflecken.

   
Schaden: Der Befall beginnt an den unteren Blättern der Pflanze. Die Spinnmilbenpopulation wandert anschließend sehr schnell nach oben. Je nach Sorte zeigen sich mehr oder weniger stark ausgeprägte gelbe Flecken an den Blättern. Diese entstehen duch sich bildende Luftkammern der angestochenen und zerstörten Blattzellen. Mit geübten Auge oder mit der Lupe sind die Spinnmilben und evtl. deren weißliche Sommer-Eier zu erkennen. Ist auf den Blattunterseiten schon mit bloßem Auge ein feines Gespinst zu sehen, ist der Befall schon sehr weit fortgeschritten. Das Gespinnst dient den Spinnmilben vorrangig zur Erhöhung ihrer Mobilität, aber auch als Schutz vor Wettereinflüssen und Räubern (z.B. den Raubmilben). Zudem schafft es für die Spinnmilbenpopulation ein besseres Kleinklima. Bei starkem Befall werden durch die Gespinste der Tiere und deren Saugtätigkeit die Blätter und Dolden innerhalb kurzer Zeit kupferrot; daher die Schadbildbezeichnung "Kupferbrand" und "Rote Spinne" für den Schädling.
   
Entwicklung: Welchen bedeutenden Einfluss die Temperatur auf die Entwicklungsgeschwindigkeit vom Ei bis zum erwachsenen Tier (Imago) ausübt, kann aus nachfolgender Tabelle entnommen werden:

Tab.: Tage für die Entwicklungszeit von Spinnmilben bei 65-80% rel.LF

  <10°C 13°C 23°C 30°C 35°C >40°C
Tage vom Ei bis Imago - 36 13 7 6 -
   
  Entwicklungszyklus Spinnmilbe
  Abb. 1: Jahreszyklus der gemeinen Spinnmilbe (Zeichnung: I. Hollweck)
 
  Abb. 1: Schadbild Spinnmilbenbefall