Blüte

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Die weibliche Blüte

 

männliche Blüten
weibliche Blüten

 

Aus den Achseln der gegenständigen, handförmig eingeschnittenen Blätter kommen Seitentriebe mit mehreren Blüten hervor.
Diese entwickelt sich weiter zur sog. "Dolde". Erfolgt eine Befruchtung, reifen im Schutz der Doldenblätter die "Nüsse" heran.

 

Dolde

Hopfendolden
Hopfendolden

 

Hopfendolden
Behang Hopfendolden

 

Die Blüten entwickeln sich zapfenartig und bestehen aus einer kurzen Achse, die dicht mit zahlreichen länglich-ovalen, schuppenförmigen Hochblättern besetzt ist. Der Achsel jedes Hochblatts - das morphologisch zwei miteinander verwachsenen Nebenblättern eines Laubblattes mit unterdrücktem Oberblatt entspricht - entspringt eine Teilinfloreszenz mit 2-6, meist 4 Blüten. Diese besitzen kein Perianth, sondern nur einen Fruchtknoten mit zwei Narbenästen und sind von einem kahnförmigen Vorblatt umgeben.

 

Doldenblatt
Doldenblatt

 

Das Lupulin ("Hopfenmehl") der Dolden beinhaltet verschiedene Stoffe, wie z.B. Harze, Alpha-Säuren, Beta-Säuren, Cohumulon und Colupulon als Bitterstoffe und Öle, Mycren, Beta-Carophyllen, Hummulen, Beta-Seline, Alpha-Seline u.v.m. als Aromastoffe.
Da Hopfen zum weitaus größten Teil zur Bierproduktion verwendet wird und nur zu einem sehr geringen Teil für Pharmazie oder Genussmittelindustrie, ist die Züchtung von Sorten mit entsprechenden Inhaltsstoffen um Großteil dahingehend ausgerichtet.

 

Lupulin
Lupulin

 

Die männliche Büte

 

männliche Blüten

männliche Blüten

 

Männliche Blüten als Sporenlieferanten für die Windbestäubung

Hopfen zählt zu den sog. "Windbestäubern". Die Pollen werden mit dem Wind durch die Luft verbreitet. Treffen Pollen auf die Narben der weiblichen Blüten, findet die Bestäubung statt. Hopfen ist somit nicht auf Insekten, Vögel oder andere Tiere angewiesen, die Pollen zu verteilen. Entsprechend sind die weiblichen Blüten optisch recht unscheinbar.

Will man Hopfen zur Zierde nutzen oder die Inhaltsstoffe der Dolden weiterverwenden, ist darauf zu achten, dass die weiblichen Blüten NICHT befruchtet werden und sich kein Samen bilden kann.
Die Gründe sind einfach: Befruchtet Blüten konzentrieren sich auch die optimale Entwicklung der Nachkommen. Dazu werden die energiereichen Stoffe verwendet und verbraucht. Die Dolde reift schnell ab, wird gelb und mit zunehmender Reife des Samens braun und unansehnlich.
Für die Verwendung des Hopfens im Bier werden die Harze, Säuren und Öle der Lupulindrüsen benötigt. Bei der Reife des Samens werden diese aber aufgezehrt und eine proteinreiche Nuß gebildet. Diese "Eiweiß-Bombe" stört den Brauprozess empfindlich!

Bei einer Befruchtung wird die genetische Information des männlichen Pollenspenders und der weiblichen Hopfenpflanze gemischt. Dieser evolutionstechnisch sinnvolle Vorgang bereitet beim Erhalt von Hopfensorten Probleme. Die genetische Information zu Inhaltsstoffen, Wuchseigenschaften, Resistenzen und sogar die der Geschlechtsausprägung, die der männliche Pollen mitbringt, sind nicht messbar und somit völlig unbekannt. Da im Hopfen aber nur die Inhaltsstoffe der weiblichen Blütenstände genutzt werden, ist es entscheidend, die genetischen Eigenschaften zu erhalten.
Hopfensamen zu erzeugen und auszusähen macht somit ausschließlich in der Hopfenzüchtung Sinn!