Allgemeine Charakterisierung
Ähnlich wie die Sorte 'Hallertauer mittelfrüh' handelt es sich beim 'Hersbrucker spät' um eine Sorte, die schon sehr lange Zeit angebaut wird. Nicht zuletzt wegen des guten Aromas und des verhältnismäßig unproblematischen Anbaus war diese Sorte lange Zeit die am meisten angebaute Sorte in der Hallertau!
Die traditionelle, hochfeine Landsorte 'Hersbrucker spät' ist wüchsig und robust, allerdings etwas anfällig gegen Peronospora.
Anbautechnische Qualitätsmerkmale
Die Ansprüche an
Boden: mittel
Wasser: hoch
Dünger: hoch
Morphologische und phänologische Eigenschaften
Austrieb und Entwicklung: |
Text |
Wuchs-Charakter und -Form: |
Die Reben bauen sich locker auf, mit langen Seitenarmen und deutlicher Kopfbildung |
Dolden und Behang: |
mittelgroße Dolden, guter Behang |
Erntezeit: |
spät (M. Sept.) |
Phytosanitäre Eigenschaften
Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge:
Welke (Verticillium) |
mittel |
Falscher Mehltau (Peronospora) |
sehr gering |
Echter Mehltau (Sphaerotheca) |
gering |
Grauschimmel (Botrytis) |
sehr gut |
Spinnmilbe (Tetranychus) |
mittel |
Blattlaus (Aphis) |
mittel |
Inhaltsstoffe
Bitterstoffe |
|
α-Säuren |
1,5-4,0 %* |
β-Säuren |
2,5-6,0 %* |
Cohumulon |
17-25 %¹ |
Colupulon |
34-39 %¹ |
Polyphenole |
|
Gesamtgehalt |
5,0-6,0 %* |
Xanthohumol |
ca. 0,2 %* |
Aromastoffe |
|
Gesamtöl |
0,5-1,0 %² |
Mycren |
15-30 %¹ |
Linalool |
0,5-1,0 %¹ |
β-Caryophyllen |
8-13 %¹ |
Aromadendren |
2,0-4,0 %¹ |
Humulen |
20-30 %¹ |
Farnesen |
<1 %¹ |
β-Selinen |
4,0-6,0 %¹ |
α-Selinen |
4,0-6,0 %¹ |
*Gew.-% - ¹% relativ - ²ml/100g Hopfen
Bonitierung
Analyseergebnisse bei Brauversuchen
Co-Isohumulon |
5,6 mg/l |
n-Isohumulon |
13,0 mg/l |
Ad-Isohumulon |
3,2 mg/l |
Σ Isohumulone |
21,8 mg/l |
Bittereinheiten |
26 EBC-BE |
Iso-Xanthohumol |
0,49 mg/l |
Xanthohumol |
./. |
Linalool |
104 μg/l |
Gesamtpolyphenole |
272 mg/l |
Sensorische Beurteilung "Hopfenaroma im Geruch"
Sensorische Beurteilung "Hopfenaroma im Trunk"
Sensorische Beurteilung "Bittere"
Brautechnische Eignung
'Hersbrucker spät' verleiht dem Bier eine sehr harmonische Bittere mittlerer Intensität. Der Geruch ist charakterisiert durch alle Aromanoten, etwas stärker sind hierbei blumige, hopfenwürzige und fruchtige Noten. Im Trunk dominiert das hopfenwürzige Aroma.
Rechtlicher Hinweis:
Die Daten stammen aus der Hopfen-Sortenmappe mit freundlicher Genehmigung des Deutschen Hopfenwirtschaftverbandes. Die Sortenmappe kann [hier] eingesehen und heruntergeladen werden (deutsche und englische Version).